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Hochallergene Ambrosia-Pflanze verbreitet sich auch im Hochsauerlandkreis / Klimawandel kann für Allergiker die Probleme verstärken
Die sich ändernden Temperaturen und der Klimawandel führen zur Verbreitung unscheinbarer Pflanzen. Sei es entlang von Straßen, auf Baustellen, Feldern oder im heimischen Garten. Diese Pflanzen werden dafür verantwortlich sein, dass Allergiker im Hochsauerlandkreis in den nächsten Jahren vermehrt mit länger andauernden und stärkeren Pollenbelastungen zu kämpfen haben. Eine Pflanze hat sich besonders rasch ausgebreitet und droht zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem zu werden: die ‚Ambrosia artemisiifolia‘. Diese hochallergene Pflanze verbreitet sich immer weiter in Europa, begünstigt durch veränderte Lebensräume.
„Schon minimale Pollenkonzentrationen dieser Pflanze können allergische Reaktionen wie Bindehautreizungen, Heuschnupfen oder allergisches Asthma auslösen“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider. Die Allergien haben insgesamt in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wie eine aktuelle Auswertung des Robert-Koch-Instituts für die Jahre 2019 und 2020 zeigt. Laut dem Bericht „Gesundheit in Deutschland“ gaben 35 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen an, unter Allergien zu leiden.
Aus dem Versorgungs-Report ‚Klima und Gesundheit‘ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) geht hervor, dass die Zahl der Allergiker steigt und der Klimawandel diese Entwicklung verstärkt. Auch das Umweltbundesamt vermutet, dass sich das Verbreitungsgebiet und die Eigenschaften der Ambrosia-Pollen durch den Klimawandel verändern. Durch die früher auftretenden wärmeren Temperaturen breiten sich bisher gebietsfremde Pflanzen wie zum Beispiel die Gattung der Ambrosia immer weiter aus. Die Pflanze hat besonders stark allergene Pollen und wurde auch schon in unseren Regionen nachgewiesen. Schon eine geringe Konzentration ihres Blütenstaubs reicht aus, um allergisches Asthma auszulösen. Laut Bundesumweltamt gelten die Pollen als fünfmal allergener als Gräserpollen. Symptome wie eine laufende Nase mit Nies-und Juckreiz oder juckende gerötete Augen mit Tränenfluss können auftreten. Auch kann es sich zu einem saisonalen allergischen Asthma entwickeln, das während der Blütezeit durch trockenen Husten, Atemnot und verringerter Belastbarkeit gekennzeichnet sein kann.
„Menschen im Hochsauerlandkreis, die bereits allergisch auf den Gemeinen Beifuß reagieren, durchlaufen keine Sensibilisierungsphase mehr, sondern die Allergie kann sofort entstehen“, so Schneider.
Zudem können Hautreaktionen auftreten, wenn die Pflanze berührt wird. Auch die Dauer der ‚Heuschnupfen‘-Saison wird sich durch den Klimawandel verlängern, da neu auftretende Pflanzen mit allergenen Pollen, wie zum Beispiel die Beifuß-Ambrosie, erst im Juli zu blühen beginnt und die Blüte bis zum ersten Frost andauern kann. Allergikerinnen und Allergiker sind dem nicht schutzlos ausgeliefert. Zunächst sollten sie ihre Erkrankung ernst nehmen und gegebenenfalls medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Der Facharzt oder die Fachärztin für Allergologie kann mit einem Hauttest eine sichere Diagnose stellen.
Die Ambrosia-Pflanze ist seit 15 Jahren als gesundheitsgefährdende Pflanze bekannt. Jeder kann dazu beitragen, die Ausbreitung zu verhindern, indem er Funde beim Grünflächenamt im Hochsauerlandkreis, beim Pflanzenschutzamt oder dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen meldet. Eine weitere Möglichkeit der Meldung besteht unter www.ambrosiascout.de. Wer sie vor der Blüte im Garten findet, sollte sie am besten mit Handschuhen an der Wurzel packen und im Hausmüll entsorgen. Blüht die Pflanze bereits, empfiehlt es sich eine Feinstaubmaske zu tragen und die Pflanze verpackt im Hausmüll zu entsorgen.
Weitere Infos zu Pollenallergie unter www.aok.de/nw unter der Rubrik ‚Medizin & Versorgung‘ und ‚Krankheiten & Behandlung‘.
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Quelle: Jörg Lewe, Spezialist Presse Serviceregion, AOK NordWest, Die Gesundheitskasse.
Bild im Titel: Klimatische Veränderungen führen im Hochsauerlandkreis zu einem früheren Beginn und einer längeren Dauer der Pollensaison bei den heimischen Arten. Fotocredit:©AOK/hfr.